Betreuungskonzept

Zielgruppe 1 / Betreuungsgruppe „Urlaub“

Menschen mit z. T. schweren, wahrscheinlich dauerhaften oder fortschreitenden Fähigkeitsstörungen, wie z.B. Menschen im Wachkoma, nach schwerem Schlaganfall oder Menschen, die einer Intensivpflege bedürfen und bei denen von einem eventuellen geringen Rehabilitationspotenzial auszugehen ist und die vorrangig pflegerisch-therapeutisch mit zustands- bzw. funktionserhaltenden Maßnahmen betreut werden. Die Bemühungen sind darauf gerichtet, dass neben der aktivierenden Pflege die Erhaltung und Fortentwicklung des individuellen Potentials therapeutisch - durch gezielte neurologische Therapie - und aktivierend pflegerisch gefördert und eine soziale Integration weitergeführt wird. Bei vorhandenem Kommunikationspotential wird eine Kommunikation in Form von Mimik, vegetativen Äußerungen mit Kommunikationshilfen aufgebaut(z.B. Augencode). 

Zielgruppe 2 / Betreuungsgruppe „Reise“

Trotz bleibender schwerer Fähigkeitsstörungen und / oder mehrfachen Behinderungen reagieren diese Menschen auf verbale Aufforderungen, können Gegenstände loslassen bzw. festhalten. Sie können außerhalb ihres Gesichtsfeldes Gegenstände verfolgen und verfügen über ein begrenztes Sprachverständnis. Ein Situationsverständnis ist im Ansatz vorhanden. Die Verbesserung des individuellen rehabilitativen Potentials erfordert eine neurologische Therapie mit hoher Behandlungsdichte, um u.a. die erreichten Funktionen und Fähigkeiten weiterzuentwickeln oder zu stabilisieren. Unterstützend wirken dabei pädagogische Beschäftigungsangebote, die auf eine Förderung der Fähigkeiten (vor allem Kommunikation) gerichtet sind.

Zu dieser Zielgruppe gehören auch Menschen, bei denen körperliche, geistige und kommunikative Fähigkeiten vorhanden sind, welche aus eigenem Antrieb oder auch mit personeller Hilfe ausgeübt werden können. Hier erfolgen auf Dauer, aufgrund verbleibender Fähigkeitsstörungen oder Mehrfachbehinderungen, langfristige Förderungs- und Versorgungsmaßnahmen, die von der aktivierenden Pflege bis zur Therapie, Beschäftigung, bis zur Hilfe der Tagesstrukturierung und  sozialen Integration im Rahmen der Ergänzenden Eingliederungshilfe.

Ziele der Betreuung und Pflege

  • Akzeptiere den Menschen, so wie er ist
  • Schaffe eine sichere und fördernde Umgebung
  • Versuche Zugang in die Lebens- und Gefühlswelt zu bekommen
  • Gehe in den Schuhen des anderen
  • Gehe auch scheinbar unsinnigen „Ticks“ nach, um dich besser in diese Menschen einfühlen zu können (nach Naomi Feil)
  • Fördere selbständiges Bestimmen und Gestalten des Alltages
  • Unterstütze die Erhaltung und Reaktivierung körperlicher, geistiger und sozialer Fähigkeiten
  • Fördere die Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit, um die soziale und emotionale Integration zu gewährleisten und eine Ausgrenzung zu verhindern
  • Fördere die Orientierung in Bezug auf Person, Zeit, Raum, Ort, Erinnerungs-, Konzentrations- und Wahrnehmungsvermögen und das Verstehen und Erkennen von Informationen

Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pflege-, Therapie- und Betreuungsmitarbeitern können vorhandene Ressourcen der Bewohner erhalten und gefördert werden.

Hauptaufgabe der Mitarbeiter der Tagesbetreuung ist es, die Verbesserung der alltäglichen Aktivitäten durch ein gezieltes Training der AEDL sowie freizeitpädagogischen Aufgaben zu übernehmen. Den zu betreuenden Bewohnern werden nach individueller Planung beschäftigungstherapeutische Maßnahmen angeboten mit der Zielsetzung, remotivierend wirken zu können und die individuelle Belastbarkeit wieder zu steigern. Diese Angebote finden während des ganzen Tages statt.

Im Ansatz der kreativen Freizeitgestaltung soll es den Bewohnern ermöglicht werden, sich nach den individuellen Neigungen und Bedürfnislagen zu beschäftigen und gestalterisch zu betätigen